Fundstücke

Feuerlöscheimer aus Klockenhagen

brauner Ledereimer mit Henkel und Aufschrift
Bilck in den braunen Feuerlöscheimer

Feuerlöscheimer, vor 1900

Aufschrift: „Gehöft Nr. 1 Klockenhagen“

Höhe: 35 cm

Breite: 23 cm (oben), 15 cm (unten)

Fassungsvermögen: ca. 10 Liter

zwei Henkel

Material: Leder

Feuerlöscheimer zählen zu den ältesten Brandbekämpfungsmitteln. Sie waren wegen der stetigen Brandgefahr durch Öfen und offenes Feuer, die Holzbauweise der Häuser samt deren Strohdächer weit verbreitet und für jeden Haushalt verpflichtend.

In seiner Ribnitzer Stadtgeschichte verweist der Verfasser Paul Kühl auf Ratsprotokolle vom Beginn des 18. Jahrhunderts, in denen gefordert wird, dass sich „[j]eder Hausbesitzer […] rechtzeitig mit Hausspritzen, Ledereimern, Haardecken, Säcken und groben Laken versehen [soll]“. Und weiter: „Diese ledernen Feuereimer hingen noch um 1900 in jedem Ribnitzer Hause auf der Diele. Früher hatte jeder Bürger bei Erwerbung des Bürgerrechts außer dem Bürgergelde einen Feuereimer zu stiften.“ 

Löscheimer wurden meist mit dem Namen, den Initialen und/oder dem Wohnsitz des Besitzers gekennzeichnet. Damit konnte der Besitzer nach Beendigung des Löscheinsatzes leicht identifiziert werden. Denn oft wanderten viele Eimer auf dem Weg von der Wasserstelle bis zum Feuer von Hand zu Hand.

Häufig waren Feuerlöscheimer mit einem zweiten Henkel, der am Boden angebracht ist, ausgestattet. So können sie mit der Öffnung nach unten aufgehängt werden, damit keine Wasserreste darin zurückbleiben, die zu Rost oder Fäulnis führen könnten. Beim Gebrauch erleichtert dieser Henkel das schwungvolle Ausschütten des Wassers.

Der abgebildete Feuerlöscheimer stammt vom Gehöft 1 in Klockenhagen (auch Hufe I), das über viele Generationen und so auch im Nutzungszeitraum des Eimers im Besitz der Familie Korff war. Das Gehöft lag am nordwestlichsten der Landstraße in Richtung Hirschburg. 

Quellen:

Paul Kühl: Geschichte der Stadt und des Klosters Ribnitz in Einzeldarstellungen, Neubrandenburg 1933, S. 265.

Karl Krambeer: Dorfbuch von Klockenhagen, Rostock 1942, S. 22, 23

Freilichtmuseum Klockenhagen

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